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Pressemitteilung vom 5. Mai 2011

(vom 05.05.2011)

Clevere meerenergie aus der Tiefe
Erdwärme fürs Feuerwehrgerätehaus Blumenau

Die Stadtwerke Wunstorf realisieren ihr erstes Geothermieprojekt: Das Feuerwehrgerätehaus Blumenau bekommt umweltfreundliche Wärme aus der Erde. Eingesetzt wird dazu die innovative Heiztechnik des Wunstorfer Unternehmens Brugg. Zugleich ist die Heizung des Feuerwehrgerätehauses an der Manhorner Straße die erste Anlage, die die Stadtwerke Wunstorf mit der neuen Dienstleistung Wärmepumpen-Contracting umsetzen.

„Gemeinsam haben wir mit der Stadt Wunstorf nach der besten Lösung gesucht", berichtet Henning Radant. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Wunstorf weiter: „Die Wärmepumpen-Heizung hat zwei große Vorteile: Sie arbeitet weitgehend mit regenerativer Energie und macht keine Arbeit." So müssten im Unterschied zu Holzheizungen keine Brennstoffe bestellt und gelagert werden, auch sei der War-tungsaufwand wesentlich geringer als bei Anlagen, in denen etwas verbrannt wird. „Besonders freut uns, dass wir mit Brugg einen Partner haben, der auch aus Wunstorf stammt", betont Radant.

Gesetz schreibt Einsatz erneuerbarer Energie vor

Bei Neubauten und grundlegenden Umbauten von Gebäuden müssen heute regenerative Energien für die Beheizung eingesetzt werden. „Wie jeder private Bauherr musste die Stadt Wunstorf daher prüfen, wie die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz bei dem Feuerwehrgerätehaus umgesetzt werden können", erklärt Radant. Aufgrund der besonderen Anforderungen bei dem Objekt schied eine Kombination aus Erdgas-Brennwert-Heizung und Solarkollektoren aus. „Diese Anlagen gibt es zwar mittlerweile auch von der Stange, sie sind aber sehr häufig nicht die sinnvollste Lösung", so der Stadtwerke-Chef. Die Stadt entschied sich auch gegen eine sogenannte Holzpelletheizung, da hier der Betriebsaufwand recht hoch gewesen wäre und die Entwicklung der Brennstoffpreise kaum über einen längeren Zeitraum abgeschätzt werden kann.
„Bei einer Wärmepumpe, die Geothermie - also kostenlose Energie aus der Erde - nutzt, sind zwar die Anfangsinvestitionen hoch, die Betriebskosten dagegen sehr niedrig", erklärt Radant den gravierenden Unterschied zu Gas- und Holzheizungen. „Doch da die Stadt-werke Wunstorf neben unserem üblichen Wärme-Contracting nun auch Wärmepumpen-Contracting anbieten, fallen die Investitionskosten für den Kunden nicht mehr auf." Bei der Energiedienstleistung Contracting liefern die Stadtwerke Wunstorf nicht Strom oder Erdgas, sondern direkt die benötigte Heizwärme. Der Kunde zahlt einen vereinbarten Wärmepreis und muss sich weder um den Einbau der Heizungsanlage noch um die Wartung, Instandhaltung oder Betrieb kümmern. „Das machen alles wir für die Kunden", sagt Radant.

Moderne Technik mit erprobten Komponenten

Das Besondere an der Heiztechnik des Feuerwehrgerätehauses Blumenau ist das unter dem Produktnamen GECO2 vermarktete Wärmepumpensystem. Denn die Wärmepumpe bekommt die Wärmeenergie aus der Erde nicht mit einer Salzsole geliefert, sondern nutzt den Wärmeträger CO2. „Kohlendioxid hat mehrere Vorteile: Es ist ungefährlich fürs Trinkwasser und ungiftig. Außerdem benötigen wir keine Pumpe um den Wärmeträger im geschlossenen Kreislauf zu bewegen", erklärt Produktmanager Dirk Gebhardt von der Brugg Rohrsysteme GmbH. Stattdessen halten die Schwerkraft und die Erdwärme den Kreislauf in Gang. In einem bewährten Edelstahlwellrohr von Brugg befindet sich unter Druck das flüssige CO2. Es verdampft in dem bis in 120 Metern Tiefe reichenden Rohr. Am tiefsten Punkt beträgt die Temperatur des Erdreichs konstant etwa 14 °C. Das CO2 steigt als Gas nach oben zum Wärmetauscher. Hier wird nach dem gleichen Prinzip, nach dem ein Kühlschrank funktioniert, dem Wärmeträger CO2 die Wärmeenergie entzogen. Das abgekühlte Gas kondensiert und läuft als Flüssigkeit an dem gewellten Edelstahlrohr wieder in die Tiefe. Dort beginnt der Kreislauf von neuem. „Durch unsere Edelstahlwellrohre haben wir eine viel bessere Nutzung der Erdwärme als bei klassischen Kunststoffrohren und einer Sole als Wärmeträger", hebt Gebhardt hervor. Da die Rohre in einem Stück gefertigt werden und CO2 für Trinkwasservorräte ungefährlich ist, dürfen die Wärmesonden von Brugg sogar in Schutzzonen um Trinkwasserschutzgebiete eingebaut werden. „Hier in Wunstorf befinden wir uns jedoch in keinem Schutzgebiet, daher hatte diese Besonderheit keinen Einfluss auf die Wahl durch unsere Auftraggeber", sagt der Produktmanager von Brugg.

„Für uns ist die Geothermie-Heizung im Feuerwehrgerätehaus Blumenau ein Pilotprojekt. Mit der Brugg-Technik können grundsätz-lich auch Ein- und Mehrfamilienhäuser beheizt und mit Warmwasser werden. Das Wärmepumpen-Contracting der Stadtwerke Wunstorf ermöglicht auch Hausbesitzern, die keine Energieexperten sind, die regenerative Energie aus der Erde wirtschaftlich und einfach zu nutzen", fasst Stadtwerke-Chef Radant zusammen.


Ansprechpartner für die Presse: 

Henning Radant
  Telefon (05031) 95 40-35
  radant@stadtwerke-wunstorf.de

Dirk Gebhardt
  Telefon (05031) 17 01 77
  dirk.gebhardt@brugg.de

 

Technische Daten zu dem Projekt:

Bohrzeitraum: etwa 1,5 Arbeitstage pro Erdsonde
Anzahl der Erdsonden/Bohrungen: 2
Tiefe der Erdsonden: 120 m
Temperatur in 120 m Tiefe: circa 14 °C
Wärmeträger: CO2
Material der Erdsonden: Brugg Erdwärmerohr (Edelstahlwellrohr)
Druck im Rohr in 120 m Tiefe: maximal 48 bar (Ruhezustand)
Wärmeleistung der Heizanlage: 17 kW
Funktionsprinzip: Direktverdampferwärmepumpe
weitere Informationen: www.geco2-erdwaermepumpe.de

 

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